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Ein Großaufgebot an Polizei- und Rettungskräften aus der Region wurde am späten Dienstag-Nachmittag nach Much beordert. Gegen 16.30 Uhr wurde auf der Hauptstraße eine im Gesicht schwerverletzte ältere Frau aufgefunden. Seitens des Rettungsdienstes wurde die Polizei informiert, daß die Frau (67) eine Schußverletzung hat. Sie konnte bei einer Befragung noch angeben, daß ihr Ehemann (69) sie angeschossen hätte. Daraufhin war sie aus der Wohnung in der Talstraße mehr als einhundert Meter auf die Hauptstraße geflüchtet, wo sie zusammenbrach.
Das Wohnhaus in der Mucher Talstraße wurde von der Polizei abgesperrt und umstellt, das Treppenhaus besetzt. Parallel dazu wurden Fahndungs-Maßnahmen in der Umgebung eingeleitet. Mehrere Notärzte und Rettungswagen sowie ein Rettungs-Hubschrauber gingen unweit der Einsatzstelle für den Notfall in Bereitschaft. Zwei erwachsene Söhne der aus der Ukraine stammenden Familie wurden vor Ort seelsorgerisch betreut. Auch andere Bewohner des Mehrfamilienhauses und der Nachbarhäuser durften nicht mehr zu ihren Wohnungen und wurden von Feuerwehr und Hilfskräften versorgt.
Zum Zugriff auf die Wohnung, in der der Tatverdächtige noch vermutet wurde, wurde ein Spezial-Einsatz-Kommando (SEK) aus Köln hinzugezogen. Als die Polizeikräfte am Abend in die Wohnung eindrangen, fanden sie den 69-jährigen leblos vor. Nach ersten Ermittlungen wird von einer Selbsttötung des Mannes ausgegangen.
Die Spurensicherung der Kripo nahm die Untersuchung des Tatortes und des Fluchtweges auf, die Feuerwehr Much leuchtete die Außenanlage des Wohnhauses zu diesem Zweck aus. Der gesamte Einsatz wurde erst nach mehr als fünf Stunden abgeschlossen.
Die schwerverletzte Ehefrau, die nach Polizei-Angaben durch zwei Schüsse unter anderem im Bereich der Wirbelsäule verletzt wurde, schwebt derzeit in Lebensgefahr. (cs)