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Es stürmte und regnete, was das Zeug hielt - das aber hielt die Mucher Narren nicht von einer zünftigen Sessionseröffnung ab. Den einzigen Tribut, den sie dem Wetter zollten, war indes der Ort des Feierns. Ursprünglich auf dem Raiffeisenplatz in mehreren Zelten geplant, verlegte der Mucher Karnevals Verein (MKV) die Eröffnung am 11. November um 11.11 Uhr kurzerhand in die künftige Hofburg des Dreigestirns. In der Gaststätte an der Wahnbachtalstraße dann fanden sich die Narren, ihre alten und neuen Herrscher, Bürgermeister Alfred Haas und eine Musikgruppe aus der Nähe von Bad Säckingen ein. Auf dem Raiffeisenplatz erinnerte indes nur ein geschlossener Bierwagen an die kurzfristige Verlegung. Ein paar Versprengte warteten hier wohl vergebens.
Die Hofburg brummte jedoch - und das nicht nur, weil sie bis auf den letzten Platz gefüllt war. Hier sorgten die 'Baesries Faeger' für heiße Rhythmen und Lautstärke. Mit Pauken und Trompeten drängte sich die als Teufel verkleidete Gruppe aus dem kleinen Ort Harpolingen (zwischen Basel und Walshut) in den für diesen Zweck zu kleinen Saal. Ihre "Gugge-Musik" (übersetzt : Tütenmusik) erschütterte - dank Vermittlung des Prinzen - die Hofburg und regte mit rhythmischen Takten Mittanzen an. Das designierte Dreigestirn Prinz Charly (Karl-Josef Eschbach), Bauer Timo (Schrahe) und Jungfrau Ludzy (Ludger Krütt) samt Gefolge feierte kräftig bis zum Start der Kostümsitzung mit Proklamation in der Mehrzweckhalle im Schulzentrum um 14.11 Uhr. Auch dies war neu: die Proklamation fand in der Vergangenheit in der Sülzberghalle statt, war aber wegen der großen Kartennachfrage in Sporthalle verlegt worden.
Selbst hier sorgten die wilden Teufel von der Schweizer Grenze direkt zu Beginn der Sitzung für die richtige Stimmung. Nach dem Einmarsch des als Schotten verkleideten Elferrats mit den "Löstigen Kaminsfäjern" und dem Auftritt der 'Husaren Schwarz-Weiß Siegburg' wurden die bisherigen Narrenherrscher ihres Amtes entbunden. Prinz Rolf II. (Stahlschmidt) konnte wegen eines Krankenhausaufenthaltes zwar nicht anwesend sein, er ließ jedoch Grüße durch Bauer Uwe (Schulz) und Jungfrau Wera (Werner Prediger) ausrichten. Beim Abdankungslied "Maat et jood" sprang für ihn der Prinzenführer Ralph Schippers ein. Ein letztes Tänzchen des Gefolges und die närrische Bühne war frei für die neuen Tollitäten. Bevor die jedoch proklamiert wurden, freuten sich die Gäste über Auftritte der kleinen und großen Grashüpfer (der MKV-eigenen Tanzgruppen), 'Ne Bergische Jung', der 'Callas von Köln' und des Elferrates selbst.
Mit großem Aufwand dann zog das neue Dreigestirn in die Halle ein. In ungewöhnlichen Farben, Prinz Charly im gelben, Bauer Timo im grünen und Jungfrau Ludzy im blauen Ornat, ließen sich die echten Mücher Jungs - einzige Ausnahme bildet der Bauer, der in Troisdorf geboren wurde - feiern. Die Narrenherrscher eint nicht nur jeweils ihre selbständige Tätigkeit als Unternehmer, sondern auch dass sie alle drei in Bövingen leben. Beim Rosenmontagswagenbau im Jahr 2002 war denn auch die Idee entstanden, einmal ein närrisches Dreigestirn zu bilden. Das Amt des Prinzenführers teilen sich Hubert Hülck und Markus Müller - ebenfalls richtige Mücher. Ihr Motto "Mit üch phantastisch fiere" stellten die Tollitäten bei ihrer langen und stimmungsvollen Proklamations-Zeremonie mit drei Liedern und zwei Tänzen des Gefolges unter Beweis.
Danach ging es weiter im Programm mit dem Auftritt der 'Flöckchen', den 'Twirling Sticks' und 'De Veedelsjunge'. Letztere machten noch einmal richtig Stimmung im Saal und holten das Dreigestirn samt Gefolge auf die Bühne, um mit ihm gemeinsam zu singen und den Besuchern einzuheizen. Als schließlich noch die 'Baesries Faeger' hinzukamen, wurde es nicht nur eng auf die Bühne, sondern es hielt viele Besucher nicht mehr auf den Plätzen. Sie tanzten in den Gängen, was ein guter Übergang zum dem Ausmarsch folgenden Kostümball darstellte. Der musste jedoch schon zeitig um 23 Uhr enden, da es sich um einen Sonntagabend handelte und die Sporthalle noch aufgeräumt werden musste.
Die nächste karnevalistische Aktion des Dreigestirns steht am 6. Januar vor der Tür, an dem die Tollitäten samt Narrenvolk getreu dem Ostermann-Moto "zo Foß noh Kölle jon" wollen (Infos und Anmeldung: Karl-Josef Eschbach, Telefon 02245 / 5077). (is)