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Zwischen Juli 2006 und Januar 2007 ließen die vier benachbarten Kommunen Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Much und Ruppichteroth ein gemeinsames "Integriertes Ländliches Entwicklungs-Konzept" erstellen, kurz 'ILEK' genannt. Mit dessen Hilfe sollten Entwicklungsziele für die Zukunft der Region definiert und konkrete Maßnahmen zu deren Umsetzung vorbereitet werden.
Zu diesem Zweck hatte die beauftragte Planungs-Gesellschaft, die bereits den 'ILEK'-Prozeß begleitete, am 10. Januar dieses Jahres nach Much geladen, um den Umsetzung-Prozeß zu beginnen und erste Schritte auf den Weg zu bringen. Dazu sollte es vor Ort jedoch nicht kommen. Statt des angekündigten Starts in die Realisierung wurden in einem zweistündigen Vortrag nochmals die Ergebnisse des Vorjahres vorgestellt, die mit interessierten Bürgern erarbeitet worden waren.
Für die rund einhundert Zuhörer, die eigens nach Much-Berghausen gekommen waren, war diese Materie alles andere als neu, waren den meisten die präsentierten Ergebnisse doch zur Genüge bekannt, weil sie die Inhalte selbst mit erarbeitet hatten. Statt des erwarteten Weiterkommens im Verfahren wurde Altbekanntes präsentiert. Frischen Wind in das Verfahren brachten einzig Mitarbeiter des Referats Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises, das die Federführung in zwei der fünf Themenfelder übernommen hat. So ist Fremdenverkehrs-Expertin Brigitte Kohlhaas künftig für den Bereich "Tourismus" zuständig, die Patenschaft für das Thema hat die Gemeinde Much übernommen.
Eine inhaltliche Profilierung der Region und deren Positionierung im Markt stehen im Mittelpunkt der Bemühungen. Um im Wettbewerb mit anderen zu bestehen, sei eine Qualitäts-Steigerung notwendig. Hierzu ist die Vernetzung und Bündelung auch bereits bestehender Angebote vonnöten. Die Suche nach neuen Vertriebsschienen soll dabei helfen, das Gebiet des bergischen Rhein-Sieg-Kreises trotz des Fehlens überregional bedeutsamer Angebote ins Bewußtsein zu rücken.
Der zweite vom Rhein-Sieg-Kreis - gemeinsam mit der Gemeinde Ruppichteroth - betreute Sektor ist der "Ausbau der erneuerbaren Energien". Hierzu ist bereits eine kreisweite Modellstudie in Arbeit, die die Potentiale der Region in Bezug auf sechs Energieformen beleuchten soll, wie Hans-Peter Hohn beleuchtete. Es handelt sich um die Biomasse aus landwirtschaftlicher sowie die aus forstwirtschaftlicher Nutzung, die Photovoltaik, die Solarthermie, die Geothermie (Erdwärme) und die Windkraft. Die Ergebnisse der Studie "EnergieRegion Rhein-Sieg" werden Mitte Februar vorgestellt.
Wenig Neues gab es im Leitprojekt "Stärkung der regionalen Wirtschaft" zu hören. Die Vorstellung beschränkte sich die Vorjahres-Ergebnisse, wozu die Zusammenführung der Wirtschaft mit der Jugend und ein regionales Unternehmer-Netzwerk gehören. Die vorgeschlagenen Maßnahmen entsprechen zumeist in einzelnen Kommunen schon betriebenen Maßnahmen wie der Zusammenarbeit von Schulen und Betrieben mittels Aktionstagen und Praktika auf der einen, Unternehmer-Treffen und Formen der gemeinsamen Außen-Darstellung (Branchenbuch, Internet-Plattform und gemeinsame Werbe-Aktionen) auf der anderen Seite. Zuständig wird die Gemeinde Much sein.
Auch das Thema "Erhalt und Steigerung der Lebensqualität in den Orten", dazu zählen die Aufwertung der Ortsmitten sowie die Mobilität und die Versorgung der Bevölkerung in den Streusiedlungen des Bergischen Landes, blieb noch in den Ansätzen und beschränkte sich auf die Auflistung von Allgemeinplätzen. Hierzu gehören die Aufwertung der Orte durch Plätze und Grünanlagen, der Ausbau von Freizeit-Möglichkeiten für Jugendliche und Senioren sowie die Erleichterung des Einkaufens durch mobile Läden und / oder den Aufbau flexiblerer Verkehrs-Systeme. Die Patenschaft dieses Themenfeldes hat die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid inne.
Die Stadt Lohmar wird künftig für den Bereich "Stärkung der Land- und Forstwirtschaft zur Erhaltung der Kulturlandschaft" zuständig sein. Die Präsentation des Planungsbüros blieb wiederum auf die Ansätze des Vorjahres beschränkt. Die beiden Schwerpunkte liegen auf dem Ausbau der Vermarktung regionaler Produkte sowie der Erhaltung prägender Landschaftelemente.
Nach der vertanen Chance in der vergangenen Woche, den Umsetzungsprozeß in Gang zu bringen, bleibt die Hoffnung, daß die Motivation der interessierten Bürger noch anhält, bis es endlich losgeht. Dies soll nun bei Treffen der noch zu bildenden fünf Projektgruppen zwischen Mitte Februar und Anfang März erfolgen. Hier die vorläufigen Termine, die genauen Orte stehen noch nicht fest :
Projektteam Tourismus :
Mittwoch, 13. Februar, 18.00 Uhr, Much
Projektteam Regionale Wirtschaft :
Montag, 25. Februar, 18.00 Uhr, Much
Projektteam Erneuerbare Energien :
Mittwoch, 27. Februar, 18.00 Uhr, Ruppichteroth
Projektteam Land- und Forstwirtschaft / Landschaft :
Montag, 03. März, 19.30 Uhr, Lohmar
Projektteam Lebensqualität in den Orten :
Dienstag, 04. März, 19.30 Uhr, Neunkirchen-Seelscheid