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Gerockt hatten sie alle, dass die Membranen in den Boxen hüpften, die Bässe in den Mägen tanzten und die 'Stage-Diver' im Schallgewitter über die empor gestreckten Hände glitten. Doch siegwürdig erschien der Jury ebenso wie dem Publikum einzig die Thrash-Metal-Band 'Tormentor' aus Siegburg.
"Diese Band war mit Abstand die authentischste" kommentiert Muchstock-Mitbegründer Hans Petri die Wahl. "Die haben was Unverwechselbares, Eigenes und haben ihr Ding am besten verkauft." Damit hat sich 'Tormentor', für deren Namen offenbar die gleichnamige ungarische Thrash-Metal-Band Pate stand, für das 'Local-Heroes'-Finale NRW qualifiziert. Wer daraus als Gewinner hervorgeht, darf ins Bundesfinale nach Magdeburg. Und steht damit möglicherweise auf dem Erfolgssprungbrett - so wie einst 'Tokio Hotel' es tat.
Bevor, spät in der Nacht nach Auszählung der Publikums-Stimmzettel, der Sieger des '9. Muchstock Bandcontests' verkündet wurde, fand eine nicht minder spannende Preisverleihung statt. Die Redaktion 'Junge Zeiten' prämierte die drei besten Liedtexte der diesjährigen 'Muchstock'-Konzerte.
Der 1. Preis, dotiert mit 700 Euro, ging für den Song "System" an Anja Ziolkowski von den 'Starlettes'; der 2. Preis, für "Freifall", erdacht vom 'Traibsand'-Sänger André Baldes, beträgt 500 Euro; 'Tormentor' Daniel Stratmann schrieb den Songtext "Trail of Blood", der den 3. Preis in Höhe von 300 Euro einbrachte.
Seit drei Jahren begleitet die Redaktion 'Junge Zeiten' die 'Muchstock'-Vor- und Endrunden. Spender des Preisgeldes ist der Verlag 'M. Neven-Dumont'. Hans Petri beobachtet die Entwicklung zu kritischen und sinnreichen Liedern sehr wohlwollend : "Die Texte sind mit Bedacht ausgewählt; die Songs haben eine Botschaft."
Es geht auch ohne Radale
Eine klare Botschaft vermittelte auch das außen an der 'Sülzberghalle' angebrachte Banner : "Gemeinsam für Toleranz und ein faires Miteinander" hieß es da. Und das war auch so gemeint. Betrunkene wurden nicht eingelassen, und für den Fall der Fälle war gesorgt dank diskreter Präsenz eines erfahrenen Sicherheitsdienstes. Unliebsame Zwischenfälle wie Prügeleien gab es nicht, gab es in den ganzen Jahren des 'Muchstock'-Bestehens nicht. Und das, obwohl diesmal immerhin 300 metal-begeisterte Jugendliche in bester Stimmung die Halle bevölkerten und den Musikern mit heftigem "Pogen";, einer Art aggressiven Tanzes mit gegenseitigem Anschubsen, und ständigem 'Stage-Diven' (diese Leute haben wirklich Vertrauen !) ihre Begeisterung zeigten. - Laut war's, ja, auch mal wild, aber immer friedlich.
Jetzt aber ist vollends Ruhe eingekehrt in der Mucher 'Sülzberghalle', die inmitten kahler werdender Bäume wieder ihren vergleichsweise profanen Restjahres-Job als Turnhalle versieht. Und die Dose quietschgelber Ohrstöpsel, die für den hörsensibleren Teil der Menschheit im Eingangszelt bereits stand, wartet zugeschraubt auf die nächste Saison. (ub)