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'Dirtpark' für BMX- und Mountainbikes bei Much geplant

Blick vom Mucher Sportplatz auf das Areal der geplanten Anlage oberhalb des Bockemswegs

 
Unmittelbar südlich des Mucher Sportplatzes soll ein Parcours für geländetaugliche Fahrräder entstehen. Auch eine komplette Planung für die Anlage liegt bereits vor.

Ähnlich wie hier in Seelscheid soll es bald auch in Much sportlich-akrobatisch zugehen

Ursprünglich war eine Mini-Skateranlage in Nähe des Sportplatzes in Marienfeld angedacht worden. Dort stand zwar ein Grundstück zur Nutzung zur Verfügung, doch gab es Bedenken seitens der Anlieger. Bei der Suche nach einer Alternative stieß man auf den Sportplatz im Hauptort, der weit genug von der nächsten Wohnbebauung entfernt sei. Da dort bereits eine Skateranlage existiert, ist ein reiner "Dirkpark" vorgesehen, der mit BMX-Rädern oder Dirtbikes, einer Spezialform von Mountainbikes, befahren werden kann.

Auf mehreren Bahnen, sogenannten "Dirtlines", müssen Erdhügel überfahren oder übersprungen werden. Die hierfür notwendigen Rampen werden nicht aus künstlichem Material gebaut, sondern allein aus eigens aufgeschütteter Erde geformt. Die Planung für die Anlage hat der Fachbuch-Autor und Landschafts-Architekt Ralf Maier aus Köln übernommen, der auf eine 15-jährige Profizeit im BMX-Sport zurückblicken kann, in deren Verlauf er Deutsche Meister- und Weltmeister-Titel erringen konnte. In die Planung einbezogen wurden auch Jugendliche, deren Bedürfnisse umgesetzt werden sollen.

So sollen auf dem rund 2.000 Quadratmeter großen, leicht abschüssigen Gelände unmittelbar unterhalb der Laufbahn des Sportplatzes drei Starthügel aufgeschüttet werden, die als Anlauframpe für fünf "Dirtlines" mit zwei bis vier Sprunghügeln in Schwierigkeitsgraden vom Anfänger über Fortgeschrittene bis zum Profi dienen. Die anspruchsvollste Bahn soll auch die Möglichkeit bieten, unterwegs auf eine Alternativroute und zurück zu wechseln, im Fachjargon "Transfer" genannt. Rund 750 Kubikmeter Füllboden müssen zur Aufhäufung und Formung der Sprungelemente angeliefert werden, der Zugang erfolgt vom Sportplatz aus.

Der Entwurf des "Dirtparks" in Schrägansicht (oben) und Aufsicht (unten)
Planung und Zeichnungen : Dipl.-Ing. Ralf Maier, Köln

 
Von dem nicht dem Landschaftsschutz unterliegenden Gelände des zukünftigen "Dirtparks" aus bietet sich ein schöner Blick auf das Wahnbachtal, den oberen Bockemsweg und dessen letzte Häuser. Eine größere Geräuschentwicklung ist jedoch nicht zu erwarten, da auf der Anlage keine Hohlkörper verwendet werden, wie dies bei Skateranlagen üblich ist. Ein eventuell notwendiger späterer Rückbau der Anlage stellt ebenfalls kein größeres Problem dar. Da keine festen Einbauten vorgenommen werden, müßte nur das aufgebrachte Erdreich wieder abgetragen werden.

Auch die Kosten halten sich in vergleichsweise überschaubarem Rahmen. Inklusive der Planungsleistungen summieren diese sich auf rund 14.000 Euro. 5.000 Euro hat die Gemeinde im Haushalt eingeplant, ein Großteil soll durch "kostenlose Fremdleistung von Tiefbauunternehmen" oder Eigenleistung der Nutzer erbracht werden. So beschloß der Planungs- und Verkehrs-Ausschuß der Gemeinde vergangene Woche einstimmig, die notwendige Baugenehmigung bei der Kreisverwaltung zu beantragen und die Baumaßnahme unter Beteiligung von Sponsoren zu realisieren. (cs)

Vergleichbare "Dirtlines" im Sportpark südlich von Seelscheid

 

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14. Juni 2011