Standortnavigation
Sie sind hier: much-heute.de > Berichte Much > Berichte 2012 > Umwidmung von Straßen
Im Zuge der beabsichtigten Reduzierung des Straßennetzes plant die Gemeindeverwaltung weitere Wegeverbindungen dem öffentlichen Verkehr zu entziehen. Hintergrund ist erneut die gewünschte Senkung des Kostenaufwandes zur zukünftigen Unterhaltung der Straßen. Im einzelnen handelt es sich um folgende asphaltierte Gemeindestraßen - hier im Uhrzeigersinn vom Westen bis zum Südosten der Kommune :
Überwiegend durch ein Waldstück führt die bisherige Gemeindestraße zwischen dem nordöstlichen Ortsausgang von Hetzenholz und dem Scheidhof zur Querverbindung zwischen Hevinghausen und Scheid. Rund 800 Meter mißt die Strecke, die keine Zufahrten zu Häusern vorweist. Laut Gemeindeverwaltung habe sie "für Anwohner keine Verkehrsbedeutung", da sowohl die Bundesstraße 56 als auch die Kreisstraße 11 sowohl von Hetzenholz als auch vom Scheidhof aus auf anderen Straßen erreichbar sind. Nur der land- und forstwirtschaftliche Verkehr soll weiterhin zugelassen sein. Der Planungs- und Verkehrsausschuß der Gemeinde votierte bereits im November, das Verfahren zur Einziehung der Verbindung einzuleiten, was direkt Betroffenen für einen Zeitraum von drei Monaten ermöglicht, Stellungnahmen abzugeben, bevor die endgültige Entscheidung getroffen wird. Diese Frist endet am 17. April.
Die mit mehr als 1,2 Kilometern längste der zur Umwidmung geplanten Straßen ist die Direktverbindung zwischen Gerlinghausen, und dem Abzweig der Kreisstraße 46 nach Tillinghausen. Die schmale Strecke über den Höhenrücken westlich von Gibbinghausen sei entbehrlich, weil die vom Verkehr ohnehin genutzte K 46 fast parallel zwischen den beiden Punkten verläuft. Außerdem müßte der Abschnitt in den kommenden Jahren sonst mit hohem Kostenaufwand saniert werden. Zukünftig soll die Strecke nur noch dem land- und forstwirtschaftlichen Verkehr vorbehalten sein.
Eine wechselvolle Bewertung erfuhr die Wegeverbindung zwischen dem Süden von Reinshagen und der Ortslage Bech im Werschtal. Hier hatte der Planungs- und Verkehrs-Ausschuß der Gemeinde bereits im Februar 2011 eine Einziehung der Straße, das heißt die Umwidmung für eine ausschließlich land- und forstwirtschaftliche Nutzung beschlossen. Anwohner aus Bech reklamierten daraufhin, daß die Verbindung nötig sei, da keine Wendemöglichkeit für größere Fahrzeuge (Heizöl-Tankwagen, Müllabfuhr etc.) gegeben sei. Die direkte Zufahrt der höher gelegenen Häuser innerhalb von Bech weist zudem eine Brücke auf, die nur für Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 5 Tonnen ausgelegt ist.
Daraufhin sollte das Einziehungs-Verfahren im November zunächst gestoppt werden, was in der Politik jedoch auf Widerstand stieß, da der zukünftige Unterhalt der rund 600 Meter langen Straße zu aufwendig sei. Nach einem Ortstermin mit Vetretern der 'RSAG' wird nun eine andere Lösung präferiert. Da außer der Brücke eine andere Zufahrt zu den oberhalb gelegenen Häusern in Bech existiert, sei die lange Strecke nach Reinshagen doch entbehrlich. Diese soll nach ihrer Einziehung für den allgemeinen Verkehr aber neben der Land- und Forstwirtschaft explizit auch für Müllfahrzeuge freigegeben bleiben. Erst wenn die noch gute Fahrbahn den Anforderungen für diesen Verkehr nicht mehr genügt, soll hinter dem letzten Haus eine Schotterfläche angelegt werden, die dem dann notwendigen Wendemanöver der Müllfahrzeuge gerecht wird.
Dem Individualverkehr steht eine andere Straße von Reinshagen ins Werschtal zur Verfügung, über die die Landesstraße 312 und damit auch Bech, Marienfeld sowie das Homburger Bröltal ohne nennenswerten Umweg erreichbar sind.
Im Südosten von Löbach zweigt die Gemeindestraße ab, die entlang des gleichnamigen Baches zur Landesstraße 350 führt, wo sie nahe der Ortschaft Damm einmündet. Gut 500 Meter ist die einspurige Asphaltstraße lang, an der ebenfalls keine direkten Anlieger wohnen. Auch ihr wird keine Verkehrsbedeutung zugemessen, da Löbach zusätzlich über die Landesstraße 224 und die Gemeindestraße nach Tüschenbonnen an das Homburger Bröltal angebunden ist. In diesem Fall fiel der einstimmige Beschluß im Ausschuß ebenfalls bereits im November, die dreimonatige Frist für Einwendungen nach der aktuellen Bekanntmachung endet am 20. April.
Ältere Meldungen und Berichte zum Thema :
17.10.2011 - Wegeverbindungen dem öffentlichen Verkehr entzogen
Die sogenannte Teileinziehung zweier Gemeindestraßen beschlossen der Planungs- und Verkehrs-Ausschuß sowie der Gemeinderat in ihren letzten Sitzungen. Damit wird die bisherige Widmung der betroffenen kleineren Verbindungswege als "Sonstige Gemeindestraßen" aufgehoben, in der Konsequenz die Benutzung für den allgemeinen Verkehr untersagt. Hintergrund ist die beabsichtigte Einsparung von finanziellen Aufwendungen zur Unterhaltung der Straßen, indem das Wegenetz innerhalb der Gemeinde reduziert wird.
Zum einen handelt es sich um die rund 600 Meter lange Verbindungsstraße zwischen der Hofanlage im Süden von Ophausen und der Gemeindesstraße zwischen Strießhardt und Niederdreisbach. Bereits als Straße für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr ausgeschildert ist die zweite betroffene Verbindung. Der circa einen Kilometer lange Weg führt von Schwellenbach zum Rieserhof bei Niederheiden. (cs)
14.06.2011 - Votum für Teileinziehung der Straße Todtenmann-Kranüchel
Schon im vergangenen Jahr gab es einen Vorentscheid des gemeindlichen Planungs- und Verkehrs-Ausschusses sowie des Gemeinderates, die direkte Verbindungsstraße vom Wahnbachtal über Todtenmann nach Kranüchel für den Durchgangsverkehr zu sperren. Damals war die zwischen dem Hof Huppenhardt und der Einmündung in die Alte Poststraße stark schadhafte Straße provisorisch instandgesetzt worden. Im Zuge des zwischenzeitlich eingeleiteten Verfahrens zur Teileinziehung des Weges gingen nur einzelne Einwände bei der Verwaltung ein.
Der hierin bemängelte Umweg über Alternativrouten nach Kranüchel und die angemahnte historische Bedeutung der Wegeverbindung änderten nichts am Votum des Ausschusses. Dieser beschloß - vorbehaltlich der noch ausstehenden Bestätigung durch den Gemeinderat - den rund 400 Meter langen Abschnitt zwischen dem Hof Huppenhardt und der Alte Poststraße einzuziehen und vom Status einer Hauptverkehrsstraße zu einem Weg für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr umzuwidmen. Die Ausbesserung von Schlaglöchern soll zukünftig nur noch auf dem Niveau für eine derartige Nutzung erfolgen. (cs)
09.12.2009 - Einziehung von Wegen zur Reduzierung des Straßennetzes
Im Zuge der Planungen, das mit entsprechendem Kostenaufwand zu unterhaltende öffentliche Straßen- und Wegenetz in Much zu reduzieren, beabsichtigen Gemeindeverwaltung und Politik, drei Abschnitte von Ortsverbindungsstraßen einzuziehen, also dem öffentlichen Verkehr zu entwidmen. Dabei handelt es sich zumeist um ohnehin nur für den Anliegerverkehr freigegebene Wege. Im Falle von zwei Straßen erfolgten keine Einwände gegen die Vorhaben. Es sind der knapp zwei Kilometer lange Wirtschaftsweg zwischen Markelsbach und dem Mobilfunkmast an der L 318 bei Oberheister (Neunkirchen-Seelscheid) sowie die rund 800 Meter lange, kurvenreich durch ein Waldstück führende direkte Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen Ophausen und Herfterath. Hier besteht eine Alternativroute entlang des nahen Campingplatzes.
Zu Einwänden führte der Plan, den von Heckhaus ausgehenden 700 Meter langen Weg zwischen dem Denkmal an der Zufahrt zum Gipfel des Heckbergs und dem östlich davon im Wald liegenden Hochbehälter einzuziehen. Hier wurde die Bedeutung für die Erschließung von land- und forstwirtschaftlich genutzten Parzellen wie auch die häufige Benutzung durch Wanderer, Nordic Walker und Mountainbiker hervorgehoben. Der Abschnitt gehört zum mittelalterlichen Handels- und Pilgerweg "Brüderstraße", über die auch der heutige "Elisabethpfad" und der von Meschede nach Köln führende "Kurkölner Weg" verläuft. Die Gemeinde will den Weg aus diesem Gründen auch künftig "auf entsprechendem Niveau" instandhalten. Der Planungs- und Verkehrsausschuß beschloß somit die noch vom Gemeinderat zu bestätigende Einziehung der drei Straßenabschnitte einstimmig.
Von der Idee her nicht neu, aber aktuell erneut eingebracht wurde ein Antrag, auch die nur für den Anliegerverkehr freigegebene Verbindungsstraße zwischen (Ober-)Bövingen und Oberheiden einzuziehen. Da bisherige Argumente gegen eine Sperrung der schmalen Straße, nämlich der frühere Schulbusverkehr und ein angrenzendes Lebensmittelgeschäft, weggefallen sind, wird eine Abpollerung des Weges an der Landstraße 360 angedacht, um künftig Durchgangsverkehr zum Schutz von Fußgängern zu verhindern. Für die zwischen der neuausgebauten Kreisstraße 11 und der L 360 verlaufenden Strecke bestehen nur unwesentlich längere Ausweichrouten. Zur Einholung von möglichen Bedenken gegen die Einziehung wurde die vorherige Offenlage des Vorhabens beschlossen. (cs)
03.10.2007 - Gemeindeverwaltung will das Straßennetz reduzieren